100 Jahre Burg-Apotheke Egeling

Grundriss der Burg um 1650
Schiffswerft
Bahnhof

Streifzug durch die Geschichte Burgs

Burg wird urkundlich erstmals im Jahre 1277 erwähnt, obwohl der Ort älter sein muss, da ,,Villa Borch" schon 1281 über eine Kirche verfügt. Schon in früherer Zeit bestand an dieser Stelle eine Fährverbindung über die Lesum. Den Zoll daraus erhielt der Graf von Lesum (ältestes Grafengeschlecht im Sachsenland). Um diese Zolleinnahmen stritten in der Folgezeit sehr heftig der Erzbischof von Bre­men Adalbert und das Geschlecht der Billunger. Aus diesem Streit ging schließ­lich Adalbert als Sieger hervor. Am 27.6.1062 schenkte der König Heinrich IV. die Lesumer Grafschaft der Bremer Kirche. Somit kam auch der Zoll nach Bremen. Als es zum Streit um den erzbischöflichen Stuhl in Bremen zwischen Moritz von Oldenburg und Gottfried von Arnsberg kommt, einigt sich die Stadt mit Gottfried und schafft mit ihm durch den Vertrag vom 22.4.1350 die Grundlage zum Bau von „ene nye borch" und „ehre „brughe". Dieser Bau soll zum Schutz gegen Moritz dienen, der die Burg aber dennoch einnimmt. In diese Zeit fällt auch der erste Bau einer Brücke über die Lesum. 1387 erfolgten ein Brückenneubau und der Bau eines hohen Dammes (dem Burg­damm) von Burg bis zur Marßeler Geest. Die Brücke wurde befestigt und mit einem ,,berchfreden" und mit ,,runnebomen" (Schlagbäumen) versehen. Da die Stadt die Bauten bezahlte, erhielt sie das Recht, die Brücke ,,to ewighen tyden" zu halten und Zoll zu erheben. Nach Begleichung der Baukosten durch die Zolleinnahmen sollte dann der Zoll zwischen Stadt und Erzbischof geteilt werden.

Wenn man nun den Bau der Burg als Brückenkopf Bremens genau betrachtet, fällt auf, dass die Befestigung strategisch vollkommen falsch angelegt worden ist. Normalerweise hätte die Befestigung als Schutz der Brücke auf dem nördlichen Lesumufer liegen müssen.

Es gibt für diese Ungereimtheit die verschiedensten Erklärungen.

Nehmen wir aber als Tatsache an, dass man bei dem damals eiligen Bau auf alte Festungsreste zurückgegriffen hat und Burg eine natürliche Anhöhe (Reste eines Dünenzugs) ist.

1535 begann man in Burg mit dem Bau einer Schleuse, um so die Weser bis Bremen schiffbar zu machen. Jedoch bereits ein Jahr später wurden die beiden Schleusentore nebst Brücke durch eine Sturmflut zerstört. Einmal mehr musste die Burger Brücke neu aufgebaut werden. Die folgende Zeit wurde sehr unruhig. Denn in fast allen Kriegen, in die Bremen verwickelt wurde, wurde der Burg übel mitgespielt.

Im schmalkaldischen Glaubenskrieg (1546 bis 1547) besetzten die Kaiserlichen die Burg. Sie hausten dort fürch­terlich und brannten nach ihrer Niederlage (31.4.1546) die Brücke nieder.

Im Dreißigjährigen Krieg besetzten zuerst Christian IV. von Dänemark und in seinem Gefolge ein englisches Hilfskorps die Burg (24.9.1627). Diese Truppen wurden dann von den Kaiserlichen vertrieben.

Erst am 26.11.1631 gelang es den Bremern, die sich mit den Truppen des Schwedenkönigs Gustav Adolf verbündet hatten, die Burg wieder zu erobern. Nach dem Tode Gustav Adolfs (1632) und der Niederlage der Schweden (Nördlingen 1634) wurde die Burg, obwohl im Westfälischen Frieden den Bremern zugesprochen, im schwedisch-bremischen Krieg heiß umkämpft. Sie ging schließlich in schwedische Hand über (28.11.654). In diesem Krieg wurden die Schanze und die Kirche völlig zerstört.

Nach dem Frieden von Stockholm (1719) kaufte König Georg II. von England für 1.000.000 Reichstaler die Herzogtümer Bremen und Verden. Somit geriet die Burg in hannoversche Hand. Während dieser Zeit wurde die Burgschanze nach den Plänen von Johann-Christian Findorf – wenn auch bedeutend kleiner – wieder hergestellt.

Die nach der Schlacht von Hastenbeck (1757) folgende französische Besetzung, die allerdings nur ein Jahr andauerte, überstand Burg ohne Schaden. Nach dem Siebenjährigen Krieg verfiel die Schanze mehr und mehr. Sie wurde 1784 geschleift und die Gräben aufgefüllt.

Der gewonnene Platz wurde in 17 Anbaustellen aufgeteilt. Damit wurde die Grundlage für die weitere Entwicklung von Burg geschaffen. In diese Zeit fallen die Gründungen verschiedener bekannter Burger Firmen.

Schon 1773 hatte sich ein Kapitän aus Vegesack namens Jacob Steenbrugge als Gastwirt niedergelassen. Aus seiner Familie ging die alte Holzhandlung B. Steinbrügge hervor. Ferner hatte sich der hannoversche Adelige Bock von Wülfingen um 1780 ein Ufergelände zum Bau von Schiffen gesichert, welches im Jahre 1784 Hinrich Bosseaus Grambke übernahm.

Bosse baute dann seine bekannte Schiffswerft an der Lesum auf, der das große Bosse’sche Furnierwerk folgte.

Heute befinden sich auf diesem Grundstück eine moderne, große Wohnanlage und ein Einkaufszentrum (erbaut 1989).

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss (1803) fiel Burg endgültig an Bremen zurück.

In der Folgezeit entwickelte sich der Ort recht schnell. Nach Erneuerung der alten, baufälligen Brücke (1823), dem Ausbau der Landstraße von Bremen nach Burg (1818/22), der Gründung Bremerhavens und dem Bau der Landstraße von Geestendorf bis an die Brücke wurde Burg eine bedeutende Verkehrs- und Zollstätte.

Bis zum Anschluss an den Deutschen Zollverein wurden hier viele Waren, die in kleinen Mengen zollfrei waren, umgeschlagen und gekauft. Auch stand der Schmuggel in voller Blüte.

Um die Jahrhundertwende nahm Burg durch seine dichtgedrängte Bauweise immer mehr kleinstädtischen Charakter an.

1862 erreichte Burg auch das Eisenbahnzeitalter. Es wurde die Verbindung Bremen – Bremerhaven eröffnet.

Der Bahnhof, der 1913 gebaut wurde, erhielt den Namen: Burg – Lesum – Burgdamm.

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